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Edeltraud Galitschke
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Liebe Leute, die Ihr diese Betrachtungen lest, nehmt sie als Anregung, als Inspiration für Eure eigenen Ideen dazu. So ist es von mir gedacht. Das Märchen ist letztendlich unergründlich in seiner Tiefe , und ich möchte auf keinen Fall für mich in Anspruch nehmen, daß diese Betrachtungen die einzig richtigen Interpretationen sind. Bleibt also frei in Euren Wahrnehmungen,  denn jede noch so gute und interessante Interpretation kann nur subjetiv sein.

In diesem Sinne wünsche ich Euch viel Freude beim Lesen!




Dieses Kind einer armen Frau ist in einer Glückshaut geboren, d.h.alles, was es beginnt, tut oder was ihm widerfährt, schlägt zu seinem Glück aus, und darüber hinaus bekommt es noch die Königstochter zu Frau.

Der Knabe weiß es nicht (oder doch?), daß er in einer Glückshaut geboren ist und auch nichts von der Weissagung. Trotzdem geht er angstfrei, mutig und voller Vertrauen seinen Weg. Sein Feind, der König, kann ihm als Kind nichts anhaben, denn die Schachtel im Wasser geht nicht unter.

Der 2. Versuch, den Knaben zu töten, geht auch schief, denn die Räuber ( eigentlich schlechte Menschen) tun ihm nichts Böses, im Gegenteil, sie helfen ihm aus Mitleid und schreiben den wichtigen, neuen Brief, sodaß die Weissagung tatsächlich in Erfüllung gehen kann.

Hat nicht jeder Mensch, jede Menschenseele eine Glückshaut um, wenn er geboren wird!? Die Glückshaut als Symbol der Verbindung mit dem Göttlichen, mit Gott; als Symbol für das göttliche Wesen, das in jeder Menschenseele lebt, ob es bewußt wahrgenommen wird oder nicht. Jedes Kind hat seine Lebenschance durch diese Glückshaut mitbekommen, egal in welches Elternhaus es geboren wird, ob arm oder reich, ob gleichgültig oder liebevoll. Die Glückshaut ist wohl  das, was den jungen und den erwachsenen Menschen durch sein Leben trägt.

Wir können sie auch benennen:       Vertrauen, Mut, Glaube, Liebe, Zielstrebigkeit,  <<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<<Selbstvertrauen, Dankbarkeit, Freude.........

Ja, selbst die Hölle, der Teufel, des Teufels Großmutter konnte dem Glückskind nichts anhaben, nein, im Gegenteil, sie haben ihm gedient und ihn weise gemacht durch die Beantwortung der 3 Fragen. Dieses Märchen läßt in mir den Satz entstehen:" Wir sind Gottes geliebte Kinder, Töchter und Söhne und nichts auf der ganzen Welt kann uns etwas anhaben und alles ist möglich, wenn wir aus dieser göttlichen Quelle heraus leben!"

Vielleicht kann dieses Märchen so etwas wie ein Gleichnis sein, gerade in dieser wichtigen, intensiven Kommunionzeit und die Kinder auf diesem Weg begleiten und sie Vertrauen, Glaube, Mut, Dankbarkeit, Liebe erleben lassen.

Und wenn man noch einen interessanten Aspekt der Volksmärchen hinzuzieht, nämlich, daß alle Märchenwesen Urbilder der Menschenseele sind (jeder trägt in sich den König, das Glückskind, den Räuber usw.), dann ist es doch wunderbar zu wissen, daß das Gute siegt und das Böse sogar Hilfe sein kann, um zum Volkommenen zu gelangen.

Die guten und positiven Eigenschaften im Menschen gelangen zur vollkommenen Entfaltung, indem sie sich die schlechen und negativen zum Diener machen und sie erlösen und verwandeln.

Und hat nicht auch König Herodes Jesus als Kind töten wollen? Aber ist es ihm gelungen? Nein!

Das Licht, die Liebe haben gesiegt!

Diese Gedanken zu dem Grimms Märchen " Der Teufel mit den 3 goldenen Haaren" sind entstanden als Anregung für die Predigt zu einem Einführungsgottesdienst für Kommunionkinder und das Märchen als solches habe ich zu Beginn des Gottedienstes den Kindern und der Gemeinde erzählt.

Den Orginaltext dieses Märchens findet ihr in einer Gesamtsausgabe:

Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm und im Internet.